Dinge, die verschwinden

Aksels bester Freund Bosse ist aufgrund der Arbeit seines Vaters ans andere Ende der Welt gezogen: nach Australien, wo es Kängurus gibt, wie der Ich-Erzähler sagt. Der bleibt in Norwegen zurück und ist nun auf sich allein gestellt. Bosses Abwesenheit wird mit der Krankheit des Grossvaters in Verbindung gebracht. Er hat Wasser in den Ohren und erinnert sich nicht auf Anhieb an den Namen seines Enkels. Was passiert mit Menschen, die verschwinden?

Auf den ersten Seiten des Bilderbuchs erscheint Bosse mit grotesk verzerrten, herrlich surrealen Gesichtszügen wie in Klarsichtfolie eingepackt, was seine Abwesenheit markiert. Die Revue passierenden Erinnerungen finden ihren Niederschlag in der collageartigen Bildkunst, die zwar realistisch, fast fotografisch anmutet, aber durch das Arrangement fantastischer Elemente einen Bruch erfährt, der den Schmerz und das Vermissen bündelt. Auf Norwegisch wird dieses Gefühl noch stärker ausgedrückt, da die «Dinge» nicht verschwinden, sondern «weg» sind. Alexia Panagiotidis

Titel Dinge, die verschwinden
Kollation A. d. Norweg. v. I. Kronenberger, geb., farb. illustr., unpag.
Verlag, Jahr Carl Hanser , 2024
ISBN 978-3-446-27926-1
Kategorie Bilderbuch
Schlagwort Freundschaft / Tod
Alter ab 4
Bewertung
Rezension publiziert 05.06.2024