Das kleine Mädchen kann abends nicht einschlafen. Der weisse Bär schimmert im Dunkeln und lenkt das Kind ab, aber er beantwortet keine Fragen. Plötzlich ist er weg, da taucht der schwarze Bär auf. Dieser ist in der Nacht unsichtbar und ruhig, aber auch er schweigt.
Ein recht anspruchsvolles BB zum Thema Angst vor der Dunkelheit. Da sind einmal der anspruchsvolle, philosophische, äusserst knappe Text in überaus stimmiger Diktion, aber auch die seltsamen Mischtechnik-Bilder in gedämpften Farben, welche überraschende Einblicke durch Türen, Fenster und Spiegel in verschiedene Räume des Hauses blosslegen. Weisser und schwarzer Bär überlagern die Alltagsszenen und verweisen auf Vermischung von Realität und Fantasie. Zahlreiche Details erzählen Parallelgeschichten und verbinden Betrachter mit der Protagonistin. Das Buch ist ein hintersinniges Kunstwerk, das sich erst nach mehrmaligem Betrachten vollumfänglich erschliesst und aus der üblichen Produktion herausragt. Als Familienbuch sowie für Bild(erbuch)betrachtung im Unterricht (auch MS und OS) geeignet. Beatrix Ochsenbein