Einsam und verlassen hängt der ausgetragene "Adlerhaubenmantel" an der Schulhausgarderobe. Er ist das Einzige, was von Dschingis und seinem Bruder übrig geblieben ist. Sie waren eine kurze Zeit als Flüchtlinge in einer Stadt in England. Julie, eine Schulkameradin, kümmerte sich um sie. Jetzt erinnert sie sich daran, was sie mit den Brüdern erlebt hat, was sie über die Mongolei, deren Heimat, erfahren hat und wie gross die Lücke war, als die zwei eines Tages nicht mehr zur Schule kamen, weil sie das Land verlassen mussten.
Als Tagebuch gestaltet und mit vielen farbigen Polaroidfotos illustriert, lässt der Autor Julie ihre Erlebnisse mit den Flüchtlingskindern erzählen. Die unmittelbare Sprache, die Reduktion auf wesentliche Eindrücke und das gegenseitige Staunen über die unbekannte Erfahrungswelt verleihen der Erzählung einen besonderern Zauber. Frank Cottrell erklärt im Nachwort, dass eine sich ähnliche Begebenheit wirklich ereignet hat. Monika Fuhrer