17. Jahrhundert, Prag: Die Juden werden von bösartigen Christen verfolgt. Furchtbare Unterstellungen gingen um, die die Juden Bestien gleichmachen sollten. Die Priester predigten von der Kanzel gegen sie und besonders hinterhältige Christen inszenierten Kindermorde, die sie den Juden unterschoben. Rabbi Löw, dem nebst grosser Intelligenz und breiter Bildung auch besondere Gaben zugesprochen wurden, wusste sich nicht mehr zu helfen. In der Not schuf er den Golem, ein stummes, riesiges und starkes Geschöpf, das die Juden vor den Nachstellungen der bösen Christen schützen sollte.
Dieses ungewöhnliche, anspruchsvolle Bilderbuch mit ausdrucksstarken, düsteren Illustrationen und ausführlichem Text lässt eine Zeit und eine Thematik aufleben, die oft vergessen geht. Das Bilderbuch kann auf der Oberstufe Zugänge schaffen zur Geschichte des Antisemitismus. Gleichzeitig erinnert Goethes „Zauberlehrling“ an die Legende des Golems. Ein Werkvergleich könnte interessante literarische Bildung iniziieren. So oder so wird das Bilderbuch seine Zielgruppe leider nicht von selbst finden. Das Buch zu vermitteln und damit zu arbeiten lohnt sich! Christine Lischer
