Mit 18 mein Sturz – Mein Leben im Gefängnis

Mihrali Simsek, der Ich-Erzähler, ist Türke der zweiten Generation. Als guter Schüler hätte er später beruflich Karriere machen können, doch dieses „hätte“ nützt ihm im Moment nichts. Sein Weg in den Knast ist geradlinig: arbeitsloser Vater, sozialer Abstieg der Familie, negative Einflüsse von „Kollegen“, ein Streit mit tödlichem Ausgang, Verrat, Gefängnis. Nun hat Mihrali Zeit, über sein Leben nachzudenken. Er schreibt im Wechsel ein Knast-Tagebuch („Drinnen“) und eines von den Geschehnissen vor seiner Verurteilung („Draussen“).

Der eintönige Alltag, die Hierarchien, das Bewusstsein, einen Teil seines jungen Lebens zu verpassen, machen ihm zu schaffen. Sein Ziel ist es deshalb, andere Jugendliche vor ähnlichem Tun zu warnen und ihnen sein Schicksal zu ersparen. Einen Weg dazu sieht er im Lesen: „Wer liest, landet nicht im Knast!“ Die Schreibwerkstatt und die Erkenntnis „ich bin im Knast erwachsen geworden“ haben den definitiven Absturz von Mihrali verhindert. Ulrich Zwahlen

Titel Mit 18 mein Sturz – Mein Leben im Gefängnis
Autor:innen Simsek, Mihrali
Kollation Reihe: Mein Leben. Broschur, 156 S.
Verlag, Jahr Arena , 2010
ISBN 978-3-401-06434-5
Kategorie Belletristik
Schlagwort Soziales
Bewertung
Rezension publiziert 20.07.2016