Vergeblich wartet Nils (15) auf seine Freundin Amélie. Sie ist plötzlich verschwunden, und nur ihre digitalisierte Stimme meldet sich per Telefon. Da Amélies Vater versucht hat, einen Umweltskandal zu vertuschen, werden die Entführer im Umfeld von grünen Aktivisten gesucht. Nils gehört zu ihnen und wäre im Stande, Stimmen aufzunehmen und zu bearbeiten. Nach dramatischen Ermittlungen, Verfolgungen und Geständnissen wird klar, dass die Gründe für die Tat in der Vergangenheit der DDR liegen.
Eigentlich ist das Buch aus der Perspektive von Nils geschrieben. Daneben gibt es aber einen allwissenden Berichterstatter, und aus einem beklemmenden Dokument tauchen hier und da Fragmente auf. Das macht die Vielschichtigkeit der Geschichte deutlich und erhöht die Spannung. Der Text ist leicht verständlich und eignet sich als Einstieg in die Problematik von totalitären Staatssystemen wie der DDR. Monika Fuhrer