Zwei Lebensläufe, zwei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Daniel, aufgewachsen in einer gut situierten deutschen Familie, besucht das Gymnasium und interessiert sich für Hip Hop. Sa’ed lebt mit acht Geschwistern in einem kleinen Zimmer, bricht früh die Schule ab und wächst in Nablus (Palästina) auf. Beide haben aber das gleiche Ziel: Sie wollen Gotteskrieger werden und lassen sich im Dschihad zu Attentätern ausbilden.
Der Autor versucht mit diesem Buch die Frage zu beantworten, warum sich Jugendliche für diese extreme Form von Religion und Gewalt entscheiden. Er hat unzählige Gespräche mit Freunden und Verwandten geführt, um das Leben von Daniel, der als Mitglied der Saarlandgruppe verhaftet wurde und Sa’ed, der als Selbstmordattentäter in Israel viele Menschen mit in den Tod gerissen hat, nachzuzeichnen. Das Buch eignet sich gut als Einführung in diese Thematik, auch wenn es die Frage nach dem „Warum“ nicht vollständig beantworten kann. Béatrice Wälti