Sophie ist verzweifelt: “Ich weiss nicht, wer ich bin, oder wie ich in eine Welt passen soll, die ich nicht verstehe.“ Mit niemandem kann sie über die schrecklichen Ereignisse, die zum Tod ihrer Schwester führten, reden. Am ehesten vielleicht mit Mum, doch an diese heranzukommen ist schwierig, trauert sie doch genauso um Emily. In ihrem Tagebuch schreibt Sophie die aktuellen Ereignisse nieder und tastet sich sachte an das Geschehene heran, bis sie darüber sprechen kann.
Anhand von Tagebucheintragungen lässt die Autorin die Lesenden an Sophies Trauer- und Verarbeitungsprozess teilhaben. Bis fast am Schluss bleibt das Unfassbare unausgesprochen – so schrecklich und gewaltig ist es. Die Sehnsucht nach der verlorenen Schwester, das Grauen des Augenblicks, die Unfähigkeit zu kommunizieren, all dies vermag die Autorin authentisch erfahrbar zu machen. Darin verwoben sind die Betrachtungen zum schwierigen Alltag der trotz allem bewältigt werden muss. Monika Fuhrer