Vielleicht sogar wir alle

In der Familie Doinel haben alle mit ihren Problemen zu kämpfen: Die Neuntklässlerin Charlie flüchtet vor dem anstrengenden Schulalltag in die Welt ihrer Mangafiguren. Ihr kleiner, hochintelligenter Bruder Esteban ist in der Schule ein Aussenseiter. Vater Marc, Leiter einer Transportfirma, kämpft nach dem Verkauf des Unternehmens gegen drohende Entlassungen. Mutter Nadine, eine engagierte Vorschullehrerin, fühlt sich zunehmend erschöpft und überfordert. Alle vier sind so mit ihren Sorgen beschäftigt, dass kaum Zeit bleibt zu sagen, wie gern sie sich haben.

Die Autorin schildert den „ganz normalen Wahnsinn“ im Alltag einer gewöhnlichen Familie pointiert, doch durchaus realitätsnah. Leichtigkeit, Charme und Galgenhumor kennzeichnen ihren Erzählstil und lassen einem Haupt- und Nebenfiguren ans Herz wachsen. Die Sehnsucht nach einem Leben, in dem man nicht nur zu funktionieren hat, verbindet die Doinels und führt zu einem hoffnungsvollen Ende dieses berührenden Romans.

Titel Vielleicht sogar wir alle
Autor:innen Murail, Marie-Aude
Kollation A. d. Französ., geb., 355 S.
Verlag, Jahr Fischer , 2012
ISBN 978-3-596-85444-8
Kategorie Belletristik
Bewertung
Rezension publiziert 22.07.2016