Behutsam trägt Henry den Welpen Charley durch den Schnee. Der kleine Hund ist warm in eine Decke gewickelt und wirkt geborgen und glücklich. Zu Hause zeigt Henry dem Hündchen seinen Schlafplatz in der Küche. Aber Charley jammert und jault in der Nacht vor lauter Einsamkeit und bringt es schliesslich fertig, dass er in Henrys Bett schlafen darf. Und dies natürlich ohne Erlaubnis der Eltern!
Zarte, nostalgische Aquarellbilder führen durch die Geschichte. Es ist eine leise, unspektakuläre Erzählung, die Zärtlichkeit ausstrahlt. Das treuherzige Hündchen erobert nicht nur das Herz von Henry – auch die Lesenden würden den Kleinen wohl zu sich unter die Decke schlüpfen lassen. Etwas ungewohnt und altklug mutet es an, dass die Ereignisse von einem kleinen Jungen in der Ichform erzählt werden. Auch wenn die Vergangenheitsform dem Geschehen zusätzlich etwas die Lebendigkeit nimmt, eignet sich das Bilderbuch gut zum Vorlesen und Erzählen, insbesondere als Gute-Nacht-Geschichte. Esther Marthaler