Bossie, sein Bruder Oskar und ihre Freundin Geesje treffen sich diesen Sommer Tag für Tag auf der Mauer zwischen Strasse und Alteisenhändler und beschäftigen sich mit Nichtstun. Sie hängen ihren Gedanken nach, denken sich Geschichten aus, beobachten das Wenige, das um sie herum geschieht. Auf die Minute genau erscheint täglich die greise Nancy mit ihrem alten Hund. Das veranlasst zu einer bitteren Wette: Wer wird zuerst sterben, Nancy oder der Hund?
Der Klappentext sowie die ersten Kapitel versprechen die Auseinandersetzung mit einer bewegenden Frage. Ernüchternd folgt bald die Feststellung, dass sich die Geschichte überhaupt nicht in diese Richtung entwickelt. Es handelt sich vielmehr um eine Aneinanderreihung skizzenhafter Geschehnisse, wodurch es dem gesamten Roman an Tiefe mangelt. Er ist zweifellos poetisch und brillant geschrieben, weswegen er wohl mit dem niederländischen Bücherlöwen ausgezeichnet wurde. Doch zumindest hierzulande wird sich das Zielpublikum kaum dafür interessieren. Eliane Hess