Der Krieg ist ein Menschenfresser

Leipzig im August 1914. Voll Freude ziehen auch Ferdinand und August in den Krieg, angeblich höchstens bis Weihnachten. Ferdinand hat von einem Veteranen eine Kuriertasche erhalten – ein Talisman und Mutmacher. Doch an der Westfront vergeht den beiden Freunden bald aller Heroismus, Ferdinand schreibt Briefe nach Hause, die das Grauen schildern, wagt aber nicht, diese abzuschicken, sondern verwahrt sie in der Tasche. Überdies schiesst er verräterische Fotos, die dann auch in der Tasche landen. Der Fotograf wird meuchlerisch umgebracht, die Tasche wird von der Heeresleitung vergeblich gesucht.

Nach der Hochstimmung zu Beginn der Geschichte erlebt man die darauf folgende Verzweiflung der Beteiligten authentisch mit. Der Erzählbruch zu 1919 in der Buchmitte ermöglicht zwei Handlungsebenen – Propaganda gegen Wirklichkeit. Dabei werden auch die sozialen Unterschiede in der Bevölkerung drastisch dargestellt. Siegfried Hold

Titel Der Krieg ist ein Menschenfresser
Autor:innen Zöller, Elisabeth
Kollation Geb., s.w. illustr., 277 S.
Verlag, Jahr Carl Hanser , 2014
ISBN 978-3-446-24510-5
Kategorie Belletristik
Schlagwort Erster Weltkrieg
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 01.04.2014