Vor Elenas Augen wird ihre grosse Liebe, der lebenslustige Rico, in die Tiefen eines Komas gerissen. Elena ist fassungslos. Tränenlos. Die Erinnerung an die gemeinsame Zeit ist allgegenwärtig. Nächtelang liest sie alles über Hirn-Schädel-Trauma-Patienten. Sie sucht nach etwas, das Rico zurückholen könnte und findet auf seinem Computer die "Top Ten der Dinge, die ich machen will, bevor ich den Löffel abgebe". An Ricos Stelle arbeitet Elena die verrückte Liste ab, um ihm von ihren Erlebnissen zu berichten. Sie kämpft. Bis zuletzt.
Diese Liebe ist konkret fühlbar. Umso unerträglicher der abgerissene Dialog, die Leere. Franziska Molls knapper, schnörkelloser Schreibstil verleiht der Geschichte eine ungeahnte Heftigkeit. Zum Glück lassen einen viele witzige Dialoge aus der Rückblende Atem holen. Die letzten, minimal gehaltenen, fast stockenden Kapitel widerspiegeln die Stimmung präzis. Ein gelungener Roman, der schwerlich an Intensität zu übertreffen ist und einen unendlich traurig zurücklässt. Eliane Hess