Der Traum von einer besseren Welt treibt seit 2500 Jahren Menschen dazu, die jeweils herrschenden Verhältnisse zu kritisieren und Visionen zu entwickeln. Platon entwirft in "Politeia" den idealen Staat. Thomas Morus erfindet in seinem Roman die Insel Utopia als Gegenpol zur realen Welt. Louis-Sebastian Mercier verlegt seinen Staat in die Zukunft und begründet so den utopischen Zukunftsroman. Marx und Engels wollen mit ihrem "Manifest" konkret zur klassenlosen Gesellschaft führen.
Manfred Mai hat verschiedene Utopien zusammengetragen und anhand heute wichtiger Fragen miteinander verglichen. Zu jeder utopischen Idee wird in wenigen klaren Worten das weltgeschichtliche Umfeld dargestellt. Manfred Mai wurde auf dem zweiten Bildungsweg Lehrer. Sein Hauptanliegen ist das eigenständige Lesen, weil die grösste Leistung der Literatur darin liege, sich selbst und die eigene Umwelt immer neu zu sehen. Mit vorliegenden Buch gelingt ihm genau dies sehr gut. Barbara Schwaller