Eben erst auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen, gerät der 16-jährige Leon unter Mordverdacht. Er ist beim Betreten des Blumenladens, in dem er eine Lehre beginnen soll, über eine Leiche gestolpert. Auf der Brust der Toten liegen eine schwarze Tulpe und eine Variation von Morgensterns Gedicht "Die drei Spatzen". Mit der Tochter des Ladenbesitzers, die ihn nervt und fasziniert, sucht Leon im Umfeld der Familie und in Münchens Gärten nach dem Täter. Viel Zeit bleibt nicht: Es gibt weitere mögliche Opfer, genügend Verdächtige und viele Tulpenliebhaber.
Der erste Krimi des Poetry Slammers Jaromir Konecny ist temporeich, spannend und teilweise witzig geschrieben. Wer sich an seiner betont lockeren, oft auf Satzfragmente reduzierten Jugendsprache und einigen deftigen Überzeichnungen nicht stört, wird die Lektüre geniessen können. Ein Buch mit einem Helden vom Typ "harte Schale, weicher Kern" (und einer unerschrockenen, unzimperlichen Mädchenfigur), das vor allem coole Jungs ansprechen dürfte. Doris Lanz