Isabel (14) lebt im Jahr 1349 als Leibeigene in einem Dorf unweit von York. Ihre Familie betreibt Landwirtschaft, und Isabel arbeitet gerne auf den Feldern. Dann kommt die Pest, zuerst nach London, dann nach York und schliesslich in ihr Dorf. Die Krankheit rafft die Menschen nur so dahin. Es ist grausam mitanzusehen, wie die Liebsten sterben. Am schlimmsten ist für Isabel der Tod ihres Vaters, ihrer Stiefmutter und ihres Babyhalbbruders. Die Angst vor der Ansteckung ist gross. Doch Isabel will leben und lässt sich nicht davon abbringen, zu helfen.
Überleben in einem kleinen Dorf inmitten von Angst, Schmerz und Machtlosigkeit: Anne Moll liest diese erschütternde Geschichte mit ruhiger Stimme ohne grosse Variationen. Dies passt gut, es verleiht der Erzählung die durch die Krankheit gedrückte Atmosphäre. Manchmal legt die Sprecherin gekonnt besonders viel Gefühl in eine betonte Silbe, manchmal klingt Isabel eine Spur zu naiv. Stimmig, traurig, betroffen machend. Karin Schmid