Der Selbstmord einer Mitschülerin hat Saras Leben von Grund auf verändert. Sie und ihre beste Freundin werden beschuldigt, Emma durch Mobbing in den Tod getrieben zu haben. Dabei wollte Sara nur, dass Emma aufhört, sich an ihren Freund ranzumachen. Da war ein kleiner Denkzettel doch angebracht, oder? Aber die Racheaktion gerät ausser Kontrolle, und am Ende ist Emma tot. Und Sara muss sich die Frage stellen, wie viel Schuld sie daran trägt.
Abseits von Täter-Opfer-Klischees erzählt Amanda Maciel die Geschichte einer sensiblen Highschool-Schülerin, welche die Tragweite ihrer Handlungen im sozialen Gefüge ihrer Schule nicht ansatzweise abschätzen kann. Obwohl die grausamen Aktionen gegenüber Emma schonungslos beschrieben werden, wird Sara als eigentlich sympathische junge Frau gezeichnet, für die man auch Mitgefühl empfinden kann. Statt die Schuldfrage eindeutig zu klären, regt das Buch die Lesenden zum Nachdenken an und lässt sie die Antwort selbst finden. Iris Mende