Zum Glück bemerkt mich niemand ... dachte ich

"Jeder ist seines Glückes Schmied. Und ich bin ein ausserordentlich schlechter Schmied", sagt die knapp 20-jährige Anne Lise. Die junge Frau ist soeben in eine Schuhschachtelwohnung gezogen und muss jetzt alleine zurechtkommen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man derart schüchtern ist, dass man lieber zu Hause sitzt, als zur Uni zu gehen und Leute kennenzulernen. Erst als das Geld ausgeht, ist Anne Lise gezwungen, ihrem "Lebensball" eine neue Richtung zu geben.

Liv Marit Webergs Debüt kommt mit ironischer Nüchternheit daher und vieles wird erst auf den zweiten Blick sichtbar. Denn die Autorin sagt nur, was sie auch wirklich sagen will, kurz und knapp und oft etwas auf die Spitze getrieben. Die eigenwillige, schrullige Protagonistin kommt nur zögerlich aus ihrem Schneckenhaus heraus, und dies erst, nachdem sie fast alle in ihrem Umfeld überfordert hat. Fast, denn zum Glück gibt es da noch Stian und seine Ratten. Ein Roman mit mehr Gehalt, als das rosa Cover vermuten lässt. Béatrice Wälti-Fivaz

Titel Zum Glück bemerkt mich niemand ... dachte ich
Autor:innen Weberg, Liv Marit
Kollation A. d. Norweg., geb., 229 S.
Verlag, Jahr Fischer Sauerländer , 2015
ISBN 978-3-7373-5170-6
Kategorie Belletristik
Bewertung
Rezension publiziert 11.05.2015