Der kleine Klaus will – nein, „muss“ unbedingt den Zirkus Sorriso vor dem Wiener Dom besuchen. Mit dem Ziel, ihre Zirkuslust zu wecken, nimmt der Bub die Mama – und uns – nun mit auf eine Reise in Reimen durch eine fiktive Vorstellung. Und was für eine: Da treten Mädchen auf mit Giraffenbeinen und ein herrenloser Frack trägt sein Dreirad huckepack. Ein Herr jongliert mit Kettensägen und der Dirigent furzt in c-Moll.
Das Buch ist eine Hommage an eine ebenso poetische wie fantasievolle (Zirkus-)Welt, in der leisere Töne nicht durch übereifriges Sound-Design erdrückt werden. Die Illustrationen – Collagen aus Zeichnung, strukturierten Flächen und Zeitungsausschnitten in Schwarz, Rot, Weiss – dürften in ihrer surrealistischen Ästhetik auch Erwachsenen ein „Sorriso“ entlocken. In seiner Vielschichtigkeit ist das Bilderbuch ein „no-age“-Werk für alle mit Freude an der wilden Welt der Absurditäten. Und Klaus' Mama? Wir erfahren es nicht, sind aber sicher: Sie hat sich überzeugen lassen. Beatrice Häusler