Marco hat etwas getan, "aber er hat jedenfalls eigentlich keine Schuld". Nach der schrecklichen Tat, bei der zwei türkische Kinder ums Leben kommen, werden Freunde, Lehrer, Nachbarn, der Pfarrer und ein Jugendarbeiter über Marco befragt. Sie alle sagen etwas zu seinem Charakter und seinem Verhalten. Wie es so weit kommen konnte, kann sich allerdings niemand erklären.
In einer Art Collage fügt die Autorin Aussagen von Menschen aus dem Umfeld des jugendlichen Täters zusammen. Mit der Frage nach Schuld und Verantwortung gehen alle ein wenig anders um. Es entsteht das Bild einer Kleinstadt, die sowohl mit der Aufnahme von Ausländern wie auch mit der Integration der eigenen jugendlichen Aussenseiter überfordert ist. Der Text ist eine Neuauflage. K. B. selbst sagt dazu: "Kann ein Buch, das vor zwanzig Jahren zum ersten Mal erschienen ist, (...) heute noch aktuell sein?" Das Traurige ist: In diesem Fall lautet die Antwort "Ja!" Monika Fuhrer