Die Mutter von Mücke verabschiedet sich, vergisst aber zu gehen. Seit zwei Jahren leiden die 16-Jährige und ihre Familie unter der schwierigen Situation, bedingt durch die demenzkranke Mutter. Neben dem eher düsteren Alltag verbringt Mücke glückliche Momente mit ihrer Freundin Nora. Als Yurik in ihr Leben tritt, droht diese Freundschaft aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Der Autorin gelingt es, die Ängste, Sorgen und Gefühle des Mädchens in Worte zu fassen. Die eingängige Sprache in teilweise jugendlichem Umgangston erleichtert es einem, sich in Mücke einzufühlen. Nach aussen spielt sie das selbstsichere Mädchen, während ihre Gefühlswelt zerbrechlich ist. Der liebevolle Umgang mit ihrem kleinen Bruder und die langen Diskussionen mit ihrem neuen Freund Yurik sind Beispiele für ihre Zerrissenheit. Ein sorgfältig geschriebenes Buch, das die Thematik der frühen Demenz genauso berücksichtigt wie die Bedeutung einer guten Freundschaft. Annina Otth