Alexei ist auf der Flucht, auf der Flucht vor seiner Vergangenheit und vor seinem Verhalten. Er heuert als Schwarzarbeiter bei einem rabiaten Bauleiter an. Beim Umbau eines Hauses am Potsdamer See lernt er Leo kennen, die dort den Sommer verbringt. Die beiden verlieben sich heftig. Bald jedoch geschehen schreckliche Dinge, und die kämpferische Leo muss sich fragen, ob sie dem verschwiegenen Alexei wirklich trauen kann ...
Das Buch beginnt mit einer Verfolgerszene im Wald und verspricht von Beginn weg Spannung. Packend ist auch die Liebesgeschichte der beiden jungen Menschen – sie nimmt einen dramatischen Verlauf. In kurzen Rückblenden führt die Autorin die Lesenden immer näher an die traumatischen Vorfälle aus Alexeis Vergangenheit heran und überzeugt durch eigenständige, gut gezeichnete Figuren, deren innere Zerrissenheit sichtbar wird. Eine solide Geschichte in angemessener Sprache, der es aber nicht ganz gelingt, über das Einzelschicksal hinaus zu berühren. Béatrice Wälti-Fivaz