Bis zu Wilhelms Tod arbeiten die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm zusammen an ihren Projekten. Der 1785 geborene Jacob interessiert sich schon als Kind für die deutsche Sprache. Er und der ein Jahr jüngere Wilhelm sind zufrieden mit ihrem Leben. 1796 nimmt das Familienidyll ein jähes Ende, als der Vater stirbt und die Mutter ohne Geld mit sechs Kindern dasteht. Jacob und Wilhelm studieren Juristerei, schliessen diese ab und unterstützen die Familie. Doch ihre Leidenschaft gilt der deutschen Sprache und Literatur. Sie veröffentlichen 1812 900 gesammelte Märchen: die Kinder- und Hausmärchen. Und sie erforschen die Sprache und nehmen ein riesiges Projekt in Angriff: das deutsche Wörterbuch.
Sachtexte und in der Ich-Form erzählte Abschnitte in der Rolle von Jacob und Wilhelm Grimm wechseln sich ab. Diese von verschiedenen Sprechenden stimmig und ruhig-empathisch gelesenen Textteile fordern zwar ein aufmerksames Zuhören, lockern aber auch die Informationsketten auf. Klug gestaltete Doppelbiografie. Karin Schmid