Das Buch ist keine Fortsetzung des berührenden Romans „Wunder“, sondern eine Ergänzung. Auggie, der unvergessliche Junge mit dem entstellten Gesicht, spielt hier eine Nebenrolle. Im Zentrum stehen Julian, der Auggie nach dessen Einschulung so sehr gequält hat, Christopher, Auggies bester Freund seit frühester Kindheit, und Charlotte, seine damalige „Willkommensfreundin“. Die drei Kinder schildern in je einem Buchteil, wie die Begegnung mit Auggie ihr eigenes Leben beeinflusste und welch grosse Herausforderungen sich ihnen selbst im ersten Jahr der Middle School stellten.
Auch wenn der mittlerweile verfilmte Bucherfolg nicht zwingend einer Erweiterung bedarf, sind die drei ergänzenden Geschichten sehr lesenswert. Sie zeigen einen Teil der Geschehnisse in einem neuen Licht, erzählen aber auch vieles, das mit Auggie nicht direkt zu tun hat. Alle handeln von Freundschaft, Loyalität, Missgunst und Ausgrenzung, vor allem aber von „echter Freundlichkeit“, die unser Zusammenleben prägen sollte. Doris Lanz