Ich wünschte

Sie heissen Leon, Titus oder Carl, Roosie, Paula oder Emma. Kein Lächeln umspielt ihre Lippen, der Blick ist ernst, starr, traurig. Louis hat gar seine Augen geschlossen, denn er wünscht sich, er wäre niemand. Es sind Bilder, die aus einem alten Fotoalbum stammen könnten, aus einer früheren Zeit. Toon Tellegen ordnet den abgebildeten Menschen Gedanken zu, die von Wünschen handeln, von Sorgen erzählen. Diese Worte sind zeitlos.

Ein befremdendes Buch voller Melancholie, das Anlass gibt, über eigene Wünsche nachzudenken: Keine Angst vor dem Sterben zu haben, ein besonderes Haustier zu besitzen (zum Beispiel ein Nashorn), nicht mehr rot zu werden. Viele der Porträtierten sind Kinder, entsprechend kurz und einfach sind ihre Wünsche wiedergegeben. Tellegens Wortwahl ist erstaunlich treffend, was er den Menschen andichtet, wirkt tiefgründig. Der Einband und die vereinzelten Seiten aus Transparentpapier kommen edel daher, die allgemeine Stimmung des Buches ist jedoch eher bedrückend. Sandra Dettwyler

Titel Ich wünschte
Kollation A. d. Niederländ., geb., farb. illustr., 90 S.
Verlag, Jahr mixtvision , 2012
ISBN 978-3-939435-54-9
Kategorie Bilderbuch
Schlagwort Gedichte / Kunst
Bewertung
Rezension publiziert 20.02.2013