Dürre, Überbevölkerung, neue Grenzen und neue Gesetze zwingen die vierzehnjährige Mhairi zur Flucht aus dem Sudan auf die schottische Insel, auf der sie geboren wurde. Allein auf sich gestellt durchwandert sie die Wüste, durchwatet Flüsse und nächtigt unter freiem Himmel. Der kleine Junge, der sich ihr unterwegs anschliesst, wird ihr ein treuer Begleiter, und als sie bei ihrer Grossmutter ankommt, gibt sie ihn als ihren Adoptivbruder aus. Gerettet sind die beiden Kinder aber noch lange nicht.
Was für ein düsteres Zukunftsszenario! Und doch so plausibel und aktuell in der heutigen Zeit. Nicky Singer schreibt schonungslos, brutal. Sie erspart dem Mädchen nichts. Die Kapitel sind kurz und jeweils mit einem zusammenfassenden Wort betitelt. Mhairis teils philosophische Gedanken vermag die Autorin gekonnt in Worte zu fassen; ihre Erlebnisse während der monatelangen Flucht kommen Stück für Stück ans Licht. Das Buch mit dem aussergewöhnlich schönen Cover findet hoffentlich viele Leser. Sandra Dettwyler