Kinder mit Stern

Plötzlich muss Jules zu Fuss zu seinem Freund Loek gehen, denn die Fahrt mit der Strassenbahn ist für ihn nicht mehr erlaubt. Leo besucht nun eine andere Schule; in seinem Dorf ist er das einzige jüdische Kind. Rosa findet fliehen langweilig, denn stundenlang wartet sie darauf, dass Papa ein Boot findet, das die Familie nach England mitnimmt. Vergeblich. Alle Kinder treffen in Westerbork aufeinander, im polizeilichen Judendurchgangslager, aus dem sie bald gegen Osten deportiert werden sollen.

Martine Letterie schreibt an gegen das Vergessen, gibt dem Unrecht und dem Leid Namen und Gesichter und hofft damit, bei heutigen Kindern einen Samen der Vernunft zu pflanzen. Wie Blitzlichter tauchen die Episoden auf – vom befürchteten Klopfen an der Tür, vom Abtransport, vom Lager. Manchmal ist es schwierig, sie dem richtigen Kind zuzuordnen: Da wird von Jules erzählt, dann von Rosa, wieder von Jules und noch von Leo. Die Geschichten beruhen auf Erzählungen überlebender Kinder. Traurig, wichtig. Sandra Dettwyler

Titel Kinder mit Stern
Kollation A. d. Niederländ., farb. illustr., 126 S.
Verlag, Jahr Carlsen , 2019
ISBN 978-3-551-55762-9
Kategorie Belletristik
Schlagwort Zweiter Weltkrieg
Alter ab 10
Bewertung
Rezension publiziert 10.04.2019