Mephisto

Schwarz wie die Nacht, schwarz wie Russ, schwarz wie Ärger – mit einem teuflischen Namen gesegnet fristet Mephisto sein Dasein in den dunklen Stunden der Nacht und erschleicht sich sein Essen. Menschen sehen in ihm nicht den Schmusekater, sondern den Dieb, der im Finsteren sein Fressen stehlen muss, um nicht zu verhungern; den Raufer, der sich aber nur zur Wehr setzt; den Taugenichts, weil er am Tage geächtet wird. Ein bisschen mehr Liebe hätte viel dazu beigetragen, ihn zu zähmen.

Die wunderbar souverän erzählte Geschichte schildert die Macht der Vorurteile und die Angst vor Einsamkeit. Gekonnt beschreibt der Autor die Sehnsucht des Dazugehörens – aber nicht um jeden Preis. Der Kater dient als starkes emphatisches Beispiel. Plakative s/w Illustrationen setzen auf unterschiedliche Perspektiven, mal nah, mal aus der Ferne. Eine gelungene Metapher um einen verkannten Protagonisten und das Durchbrechen des Schubladendenkens sowie die Entwicklung einer selbstbewussten Persönlichkeit. Christina Weirich

Titel Mephisto
Kollation Geb., s.w. illustr., unpag.
ISBN 978-3-86566-396-2
Kategorie Bilderbuch
Schlagwort Katze / Parabeln
Alter ab 7
Bewertung
Rezension publiziert 25.10.2019