Lena rennt um ihr Leben. Sie rettet sich in die Wildnis, ihr Freund Alex schafft es nicht über den Zaun. Er bleibt in jener Welt zurück, wo die Menschen sich die Fähigkeit zu lieben wegoperieren lassen und wo es keinen Platz für Andersdenkende gibt. Lena trifft in der Wildnis andere „Ungeheilte“ und schliesst sich dem Widerstand an. So kehrt sie zurück in ihre alte Welt, mit der Aufgabe, den Politikersohn Julian zu beobachten. An einer Kundgebung wird er entführt und Lena verfolgt ihn. Sie wird ebenfalls gefasst, beide werden in eine Zelle gesperrt und sind unweigerlich miteinander konfrontiert. Lena schwankt zwischen Vernunft und aufkeimenden Gefühlen für Julian.
Warme Tiefe und variierende Tempi lassen Gefühle und Dringlichkeit in der Stimme von Annina Braunmiller aufglühen. Spannend, ja mitreissend erzählt sie diese politische Fantasy-Geschichte über eine Minderheit, die um ihre Daseins-Berechtigung kämpft. Doch am Schluss läuft alles etwas zu glatt. Karin Schmid