Fröhlich verwildern

Mariella Mehr erzählt von ihrem Onkel Alois, der sich sein Sterbebett selber ausgesucht hat. Sie erzählt vom Leben am Rande der Stadt, von Wohnwagen und ihren Bewohnern. Oder von Andy, dem Heimkind, der mit einem Beil neben seinem Bett einschläft, und von einem Josef Mächler, der seinen Finger an einer Schneidemaschine verlor. Es sind Figuren, die im schon fast vergessenen „lustigen Zigeunerleben“ nicht vorkommen, die aber durch Mariella Mehrs Erzählungen weiter lebendig bleiben.

„Fröhlich verwildern“ besticht durch scharfsinnige Beobachtungsgabe und eine ins Herz treffende Erzählweise der Autorin. Sie vermag es, Menschen, die man auf der Strasse nicht mehr antrifft, so zu beschreiben, als wären sie Nachbarn. Die Begegnungen mit den Figuren gehen unter die Haut, und man wünscht sich, noch etwas länger bei ihnen zu verweilen. Die Geschichten eignen sich für die Oberstufe zum Thema Minderheiten in der Gesellschaft, wie es die Jenischen in der Schweiz sind. Marcella Danelli

Titel Fröhlich verwildern
Kollation Broschur, farb. illustr., 37 S.
Verlag, Jahr SJW , 2019
ISBN 978-3-7269-0186-8
Kategorie Belletristik
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 27.01.2020