Dank dem Nachhilfeunterricht bei Linus hat Kilian Hoffnung, eine Lehre als Polymechaniker anfangen zu können. Dabei muss er sich eine dicke Haut zulegen, denn sich von seiner gewaltbereiten Clique loszusagen, ist nicht einfach. Mit Linus versteht sich Kilian gut und als Linus’ Chatpartnerin „Trin“ einwilligt, sich mit Linus in Luzern zu treffen, will er ihn dorthin begleiten. Da trifft Kilian in der Krawallnacht auf seinen Vater und seinen Bruder, die heute „das System“ mal kurz und klein schlagen wollen.
Eine spannend geschriebene Milieustudie über mögliche Gründe, die bei Männern zu Gewaltbereitschaft führen können. In der Folge ist gut nachvollziehbar, wie schwierig es ist auszubrechen, ohne dabei von der eigenen Familie verstossen zu werden. Die Hauptfiguren agieren natürlich und gehen gestärkt aus ihren gemeinsamen Erlebnissen hervor. Im parallel dazu erschienenen Buch erzählt Alina alias „Trin“, wie sie die Krawallnacht erlebt. Packende Lektüre, auch für leseträge Jungs. Katharina Siegenthaler