In einem Muschelkästchen bewahrt Blenda all die Briefe an ihren verschwundenen Vater auf. Vor sieben Jahren hat dieser seine Familie in Göteborg zurückgelassen, um in Amerika ein besseres Leben zu beginnen. Während Blenda und ihr Bruder Erik noch immer auf seine Rückkehr hoffen, beschliesst ihre Mutter, mit den Kindern zum autoritären Leuchtturmwärter Nordsten auf eine Schäreninsel zu ziehen. Aber das Leben dort ist noch härter als das zuvor. Nach einem Sturm erreichen vier Schiffbrüchige die Insel. In Blenda wächst die Hoffnung, einer von ihnen könnte ihr Vater sein.
Dem Autorenehepaar gelingt es ausgezeichnet, die Stimmung in Göteborgs Altstadtviertel Haga um 1917 wiederzugeben. Auch das einsame Leben auf der kleinen, Wind und Wetter ausgesetzten Insel wird eindrücklich beschrieben. Der klare, eindringliche Erzählstil passt zum Ort und zu den Romanfiguren. Zwar sind Gut und Böse etwas gar eindeutig besetzt, doch die abwechselnd ins Zentrum gerückten Hauptpersonen wirken glaubwürdig. Doris Lanz