Der Wolf streift mit knurrendem Magen durch Feld, Wald und Wiese. Bereits hat er einen Vogel, ein Eichhörnchen, den Frosch und das Häschen verschlungen. Doch er ist immer noch hungrig. Vor ihm steht ein nichtsahnender Igel zwischen zwei Margriten. Wild entschlossen frisst der Wolf das kleine Stacheltier. Zu spät merkt er, dass er es lieber hätte bleiben lassen sollen.
Das Papp-Buch ist einfach aufgebaut. Der Text hat wiederholende Sätze und beschränkt sich auf das Nötigste. Die abgebildeten Tiere sind trotz des geometrischen Charakters gut erkennbar und die Handlung erhält Spannung durch die aufklappbaren Seiten. Der Umstand, dass die Tiere wirklich gefressen werden, mag zwar barbarisch wirken, entspricht jedoch dem Naturell des Wolfes. Ins Reich der Fantasie gehört jedoch, dass der Wolf alle Tiere wieder lebendig ausspuckt, weil die Igelstacheln ihn in den Magen piksen. Ein hübsches Buch, das zum engagierten Erzählen anregt und vermutlich immer wieder gehört werden will. Katharina Siegenthaler