Polles Papa ist nach langer Krankheit daheim gestorben. Während die Erwachsenen mit den Vorbereitungen der Beerdigung beschäftigt sind, sitzt Polle da und spricht mit seinem toten Papa. Er erinnert sich an gemeinsame schöne Erlebnisse, aber auch an Unstimmigkeiten und an Papas langen Kampf gegen "die fiesen kleinen Soldaten, die alles kaputt machten". Und er schildert, was jetzt zuhause passiert und wie er, sein Bruder und Mama mit dem Unfassbaren umgehen. Am Ende wird Papas Körper weggebracht, doch Polle ist sich sicher, dass sein Vater ihn immer noch hört.
Behutsam, in schlichten, berührenden Sätzen werden Krankheit und Tod aus kindlicher Sicht thematisiert. Die sprachliche Zurückhaltung widerspiegelt sich in den aufs Wesentliche reduzierten Illustrationen, die - wie Figuren eines Strategiespiels - böse rote und gute blaue Soldaten zeigen. Sensibler und gleichzeitig ehrlicher als in diesem kindgerechten Monolog lassen sich Schmerz, Trauer und Trost kaum ausdrücken. Doris Lanz