Nur von Möwen begleitet, treibt ein Papierschiff über den weiten Ozean. Plötzlich schauen neugierige Meeresschildkröten in das Gefährt. Ein Wal trägt das kleine Boot auf seiner Rückenflosse in ein Riff. Hier besteigt ein Seepferd das Schiff, reist als stolzer Kapitän zu seinen Gefährten in den Mangrovenwald. Allein schwimmt das Schiff durch eine mondhelle Nacht. Nah eines Eisbergs wird es von einem Mischwesen – halb Fisch, halb Taucher – bewundert. Fischtrawler fangen mit Netzen Fischschwärme, rauchende Schornsteine einer Ölplattform verdunkeln den Himmel. Endlich naht der Hafen.
Die schwarz-weissen Illustrationen bestechen durch ihre Vielfalt an Details und meisterhaftes, grafisches Handwerk. Die Zeichentechnik erinnert an Radierungen, die Fantasiewesen an die Sujets der Surrealisten. Das Buch ohne Worte zeigt die Fülle der Meereswelten, deren Verletzlichkeit durch Umwelteinflüsse, lädt dadurch zum Nachdenken ein. Erwachsene Lesende werden durch das ideenreiche Bilderbuch angesprochen. Martina Friedrich
