«Wie macht man das?» Neugierig linst ein Junge in eine Bildhauerei – prachtvolle Löwenköpfe und imposante Katzenskulpturen schauen majestätisch zu ihm herab, während ein alter Mann, auf einer Leiter stehend, an einer neuen Figur hämmert. «Man macht es einfach», antwortet er. Der Gedanke fasziniert den Jungen, dennoch zaudert er. Was, wenn er scheitert? Wenn es nicht so wird, wie er es sich vorstellt?
Gleichmässige, filigrane Bleistiftstriche, mal fein, mal verwischend, zeichnen die grandiosen Illustrationen aus, die schemenhaft über die Buchseiten fliessen, nur hie und da von zarten Farbtupfern durchbrochen. Sie verleihen der meisterhaften Geschichte trotz ihrer Düsternis ein unvergleichliches Flair. Yamada erzählt mit herznaher, zeitloser Sprache von der Angst vorm Scheitern, die einen Träume begraben lässt, weil man das Eingeständnis des Versagens fürchtet, aber auch von Mut und Hoffnung, trotz Scheiterns nicht aufzugeben. Eine elegante, zeitlose Geschichte für jedes Alter. Christina Weirich