Als Neuer in der Klasse fühlt sich Mika zu Tony (Mädchen) und Jack hingezogen. Vorerst glücklich darüber, dass die beiden ihn ansprechen und mit ihm abmachen wollen, beginnt er mehr und mehr daran zu zweifeln, ob er diese Art von Freundschaft wirklich will und braucht. Wie die beiden ihn austesten, welche Grenzen sie ausloten und auch überschreiten, hat aus seiner Sicht nichts mehr mit kindlichen Mutproben und Zusammenhalt zu tun.
Eine starke Geschichte über die Sehnsucht nach Anerkennung und darüber, welchen Preis man dafür zu zahlen bereit ist. Stark auch, wie Mika es schafft, sich von den Gemeinheiten der beiden abzugrenzen, und einen eigenen Weg sucht, um mit sich und mit dem, was er angestellt hat, ins Reine zu kommen. Die Erwachsenen erscheinen eher am Rand. Sie wirken teilweise ebenso überfordert wie die Kinder, was sie fass- und spürbar macht. Obwohl der Erzählton ruhig und schlicht ist, wird man von Mikas Emotionen angesteckt. Diese sorgen für atemloses Lesen bis zum Schluss. Marcella Danelli