Tim wartet auf dem Bahnsteig allein auf seinen Papa. Tims Eltern leben getrennt und er vermisst seinen Vater. Nach Ankunft des Zuges verbringen Papa und Sohn einen schönen Tag: Sie machen Halt bei einem Würstchenstand, schauen sich einen Trickfilm im Kino an, besuchen eine Pizzeria, machen es sich in einer Bibliothek gemütlich und geniessen Törtchen in einem Café. Stolz stellt Tim seinen Papa jeweils anderen Leuten vor. Viel zu schnell vergeht der Tag. Tim winkt dem abfahrenden Zug nach und wartet nun auf Mama.
Text und Bilder setzen Tim und Papa konsequent ins Zentrum; die allerletzte Seite zeigt Tim mit seiner Mama. Es wird deutlich, dass das Kind ein inniges Verhältnis zu beiden Elternteilen hat. Diese begegnen sich nicht direkt, was einen nachdenklich stimmt. Eva Erikssons Zeichnungen in warmen Farbtönen machen die Nähe zwischen Vater und Sohn durch fein ausgearbeitete Mimik und Körpersprache spürbar. Die fast ganzseitigen Bilder erweitern die Aussage des schlichten Textes vortrefflich. Doris Lanz