Jons Lieblingsspeise sind Zimtschnecken. Jeden Sonntagmorgen holt er voller Stolz beim Bäcker nebenan eine für Mama, eine für Papa und eine für sich selber. Doch dann bekommt er eine kleine Schwester, und so bringt Jon am nächsten Sonntag vier Zimtschnecken vom Bäcker. Als ihn seine Eltern «gründlich» auslachen, läuft Jon beleidigt hinaus in den Garten. Er setzt sich unter den grossen Baum, um laut nachzudenken. Der Baum gibt ihm Antwort, isst sogar seine überzählige Zimtschnecke. Da Jons Eltern nun mit Jule, der kleinen Schwester, sehr beschäftigt sind, wird der Baum im Laufe des Jahres zu Jons vertrauensvollem Freund.
Mit kleinen Kindern über verletzte Gefühle zu sprechen, ist sicher schwierig. Kann aber das Leid eines Erstgeborenen mit der Magie eines Zimtschnecken essenden Baumes wirklich gemildert werden? Besser als solche Metaphern kann vielleicht die «warmherzige Tonalität» der Illustrationen den Kummer lindern. Katharina Kellerhals
