Stolpertage

«Die Luft hängt voll mit Erklärfäden und Linien und Bedeutungskreiseln, sie umwickeln uns und drehen Schleifen um uns herum, man kann keinen Limbo tanzen und ihnen ausweichen, sie sind überall.» Jette möchte so vieles festhalten, nicht gehen lassen, nicht verändert sehen. So z. B. eine erste Freundin aus Kindertagen, ihr langjähriges Daheim, das sie verlassen muss, ihren Grossvater, der im Sterben liegt, die Eltern, die nicht mehr nahe sein können. So stolpert Jette in den Frühling, in einen Neubeginn.

Abschied und Hoffnung, Blick auf die Vergangenheit, eine schöne Schwester-Beziehung und eine feine Freundschaft: Josefine Sonneson ist ein unglaublich philosophisches und wirklichkeitsnahes Werk gelungen. Oft will man im Leben etwas festhalten oder ein abgebrochenes Stück wieder nachwachsen lassen. Veränderungen sind bisweilen schmerzhaft, aber es kann daraus Gutes entstehen. Optisch ein ansprechendes Buch mit Hardcover/Schutzumschlag, der Titel «Stolpertage» sowie Titelbild absolut passend. Susanne Wyss

Titel Stolpertage
Autor:innen Sonneson, Josefine
Kollation Geb., 173 S.
Verlag, Jahr Carlsen , 2022
ISBN 978-3-551-58462-5
Kategorie Belletristik
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 07.09.2022