Lilli und das kleine Unsichtbar sind beste Freunde. Sie treffen sich zum Spielen auf dem Spielplatz. Es sieht lustig und komisch aus, wenn Lilli und Unsichtbar zusammen Federball spielen oder auf der Wippe schaukeln. Sie diskutieren zusammen, wie das Unsichtbar wohl aussieht. Es würde gerne sichtbar sein. Vielleicht ist es ja gar nicht unsichtbar, sondern nur für die Leute nicht sichtbar. Wenn sie zusammen im See baden gehen, starren die Leute auf die Stelle im See, wo das Unsichtbar herumplanscht. Eines Tages lädt Lilli das Unsichtbar zum Essen ein. Aber Papa will keine zusätzliche Tasse auf den Tisch stellen. Danach ist das Unsichtbar verschwunden. Lilli sucht es überall. Aber wie kann man etwas wiedersehen, was unsichtbar ist?
Die eindrückliche Geschichte von dieser imaginären Freundin berührt und wirft viele Fragen auf. Die Erwachsenen, welche das Unsichtbar nicht akzeptieren, können so die Fantasie der Kinder zerstören und sie stark verunsichern. Die Erzählform variiert zwischen Fliesstext, Bildern und Comicstrips. Die Bilder sind voller kleiner Details und neben dem Nichts des Unsichtbar ist immer ein kleiner Vogel gezeichnet, der überall dabei ist. Ausserdem trägt jede Doppelseite des Bilderbuches den Titel eines Monats von Januar, als sie sich das erste Mal begegnen, bis Dezember, wo sie einander verlieren. Am Ende der Geschichte, auf dem Nachsatz, finden sich viele Fragen zum Diskutieren und Philosophieren. Für die Kinder, die einen festen imaginären Freund haben, stimmen die Illustrationen wahrscheinlich nicht überein, da für sie ihr Freund klar sichtbar ist und es eben nicht komisch aussieht, wenn sie zusammen Fussball spielen. Die lustigen Illustrationen mit dem Unsichtbar helfen Kindern ohne imaginäre Freunde, dies besser zu verstehen und einzuordnen. Maria Trifonov