Was soll die elfjährige Lama machen, wenn ihre Mutter in ihr Herkunftsland Marokko verreist, «um sich selbst zu finden», die Rückkehr immer wieder aufschiebt und zugleich Zufälle Lamas Leben bestimmen? Wie kann Lama das Brodeln in ihrem «Kopftopf» beruhigen, wenn ihre beste Freundin weggezogen ist und eine andere, vermeintliche sie zum Ladendiebstahl verführt? Lama schreibt ihre Geschichte in ein in einen Teppich eingeschlagenes Buch, das die Mutter ihr von ihrem Grossvater schickt. In diese Geschichte webt Lama ihre Lektüre eines Buchs von Irmgard Keun wie auch eine Parabel über ein Lama und einen Papagei ein, die sie ihrem Bruder erzählt.
Dieser aus der Ich-Perspektive erzählte Roman schildert überzeugend die psychischen Turbulenzen eines Kindes, das sich am Anfang der Pubertät allein fühlt und «… auch nicht weiss, wie das gekommen ist». Andrea Karimé veranschaulicht mit viel Wortwitz, pubertärer Wortklauberei und Metaphern Lamas Leben. Mechthild Bauer