"Kennst du es?" fragt die Ratte den Hund. Zusammen stehen sie am Strassenrand und gucken sich das plattgefahrene, tote Kaninchen an. Beide glauben, dass es ihm an einem anderen Ort besser gefallen würde, und so begeben sie sich in den Park auf eine Bank um nachzudenken. Nach einigem Gedankenknacken und -knistern im Hundekopf ist die patente Lösung geboren. Doch vorerst wird in der Hundehütte noch eine Nacht lang durchgebastelt.
Etwas seltsam und makaber mutet das Sujet des überfahrenen Tieres an, das, ohne Schattenwurf dargestellt, zweidimensional am Boden klebt. Doch die Szenerie ist in Text und Bild bewusst auf das Wesentliche reduziert und in lichten, zarten Farben gehalten. Diese passen sehr gut zum liebevollen Umgang der beiden Lebenden mit dem toten Körper, den sie "vorsichtig vom Asphalt schälten". Das aussergewönliche Buch vereint Philosophisches mit Amüsantem hervorragend und besticht durch seine Leichtigkeit im Umgang mit dem Tod. Katharina Siegenthaler