Joris Opa ist «eingeschlafen», sagt ihm seine Mama. Aber was heisst das? Die unterschiedlichen Erklärungen der Familienmitglieder verwirren Jori mehr, als dass sie ihm helfen. Jeder erzählt etwas anderes. Opa sei jetzt im Himmel. Bei Gott. Auf dem Friedhof. In Joris Herz. All das macht für Jori keinen Sinn. Erst als er beginnt, Opas Garten zu pflegen, spürt er wieder die Verbindung zu seinem Grossvater. Dort, beim Unkrautjäten und Hummelnzähmen, kann er Abschied nehmen und den Schmerz heilen.
Schon beim Aufschlagen des Buches ziehen Burmeisters Illustrationen die Lesenden in den Bann. Liebevoll, sich im Detail verlierend, taucht man in Joris Garten ein. Der zarte, unaufdringliche Malstil ist passend für dieses emotionale Thema und bringt die nötige Weichheit ins Buch. Feth trifft die Realität sehr genau und zeigt auf, wie verwirrend die Antworten der Erwachsenen für ein Kind sein können, wenn es ums Abschiednehmen geht. Das Bilderbuch kann einem Kind bei der Trauerbewältigung helfen. Anja Förster