Ein Junge steigt zum Bären ins Boot, er möchte ans andere Ufer kommen. Schon bald befinden sich die beiden auf hoher See. Die Überfahrt dauert Stunden. Aus Langeweile spielen der Junge und sein Kapitän „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Oder der Junge schaut sich einen Comic an, den ein anderer Passagier hat liegen lassen. Aus Stunden werden Tage, und die Essensvorräte gehen allmählich zur Neige.
Kratzig und mit einer Prise Gemütlichkeit versehen hört sich die Stimme des Bären an. Und diejenige des Jungen kindlich-neugierig, an manchen Stellen gelangweilt oder ungeduldig. Rufus Beck beherrscht sein Handwerk beziehungsweise Mundwerk vollkommen. Sehr empathisch nimmt er die Zuhörenden mit auf die nicht enden wollende Seereise des Jungen und des Bären. Dabei werden die Geschehnisse versteckt angekündigt, was der Geschichte eine weitere Ebene verleiht. Es geht ums Zusammensein, Auseinandersetzungen, das gemeinsame Entdecken und nicht ums Ziel. Bedächtig, liebevoll. Karin Schmid
