Kuschelig eingerollt in einer Höhle erwacht der Fuchs – ein feines Zittern rollt durch die ihn schützenden Wurzeln. Er lauscht weit entfernten, aber wahrnehmbaren fremden Geräuschen. Während er dem Lärm folgt, lauscht er den Geschichten der Tiere, die von einem unendlichen Wald berichten, wo alle in Frieden miteinander leben. Am Waldrand angekommen, starrt der zarte Fuchs fassungslos auf riesige, zornige Hände, die seine bekannte Welt umgraben und vernichten.
In wenigen gut gesetzten und poetischen Worten erzeugt die Autorin einen Strom an Gefühlen zum Thema Heimat und Vertreibung. Das kann als Appell verstanden werden, den Lebensraum Wald zu schützen. Jenes Feingefühl für leise Zwischentöne führen die Illustrationen in ihren gekonnt filigranen Strichen und tollen Perspektiven sowie einer vielfältigen Palette an Grautönen meisterhaft fort. Dabei erzeugen sie eine verträumte, atmosphärische Tiefe, die dazu einlädt, den Gedanken freien Lauf zu lassen. Für alle Altersstufen geeignet. Christina Weirich