2014: Perry Firekeeper-Birch (16) hat einen gechillten Sommer vor sich. Da schrottet sie ihren Jeep und ihre Tante Daunis zwingt sie zwecks Abzahlung der Reparaturkosten, ein Praktikum im Tribal Museum zu machen. Dort lernt Perry, dass die Gebeine und Grabbeigaben ihrer Ojibwe-Vorfahren auch 20 Jahre nach Abschluss eines Vertrags noch immer in Museen festgehalten werden. Kurzerhand beschliesst sie, sie zurückzustehlen.
Boulleys Roman setzt 10 Jahre nach «Firekeeper’s Daughter» ein. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber wer den ersten Teil lesen will, sollte mit dem zweiten warten. Die sympathische Ich-Erzählerin Perry lehrt uns ihre Kultur, Sprache und ihren andauernden Kampf um Anerkennung und Existenz. Thematisiert werden die Rückführung der Ahnen und die prekäre Situation weiblicher Natives, die vom US-Gesetz kaum geschützt werden. Glossar, Literaturliste und Erklärungen runden den Roman ab. Eine faszinierende, fesselnde und unglaublich spannend erzählte All-Age-Geschichte. Kathrin Bögelsack