Der kleine Tiger Miro heult und weint, was das Zeug hält. Konsterniert stehen alle Urwaldtiere um ihn herum und geben ihm gute Ratschläge, aus seiner Misere herauszukommen. “Ein grosser Tiger weint doch nicht“, meint Papa. Das leuchtet ein. „Wenn ich gross bin, kann ich tun und lassen, was ich will“, denkt der kleine Tiger. Aber leider ist er nicht gross – und alles Heulen fängt von vorne an. Ratlos fragen sich die Urwaldtiere, was denn jetzt noch helfen könnte. Die Lösung ist ganz einfach und die Verblüffung der Tiere dementsprechend gross.
Die Bilder der ratlosen Tiere und des kleinen Tigers, der Tränen vergiesst, nehmen die Lesenden sofort gefangen. Die bunten Illustrationen mit ihren einfachen Formen und klaren Farben erinnern an Plakate, sind aber trotzdem sehr lebendig. Gabriela Rubio versteht es bestens, die Gefühle der Tiere in ihrer Mimik und in ihren Bewegungen auszudrücken. Trotz des banalen Inhalts wird sich manch ein Kind im untröstlichen kleinen Tiger wiedererkennen. Esther Marthaler