Himmel, Erde und Wasser – und mittendrin ein Kind, das sich langweilt, allein auf einem Stein. Ein Garten wächst. Er ruft «Adam», das Kind tritt ins Naturparadies und darf allen Geschöpfen Namen geben. Aber erst als der Garten das «umwerfende Wesen» Eva für ihn erfindet, beginnt Adam das Leben richtig zu geniessen. Leider braucht es für Evas besten Obstsalat auch die Frucht des verbotenen Baumes – und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Farbenfroh und mit angestrengtem Humor pendelt die Erzählung über das erste Menschenpaar zwischen Moral und Idylle: Zwar landen Adam und Eva nach turbulenter Flucht aus dem Paradies als Liebespaar im irdischen Familiengarten, aber auf die hervorgehobenen Begriffe «Verbot, Schuld und Strafe» wird nicht weiter eingegangen. Gott wird nicht erwähnt, doch diese neue Version der biblischen Erzählung kann sich nicht wirklich von ihrer Quelle lösen. Macht der Tausch eines göttlichen Paradieses gegen ein natürliches, irdisches die Geschichte kindergerecht(er)? Katharina Kellerhals
