Als Bens Mutter das Schimpansenbaby nach Hause bringt und diesem gar ihre eigene Brust anbietet, steht Ben der Sprachforschung seines Vaters noch ausgesprochen skeptisch gegenüber. Er gewinnt das kleine Tier jedoch sehr lieb und betrachtet es bald als seinen Bruder. Als das Projekt nach einem Jahr abgebrochen wird, kann Ben nicht akzeptieren, dass ein Familienmitglied einfach abgeschoben und womöglich für Laborversuche eingesetzt wird. Er heckt einen Plan aus.
Kenneth Oppel siedelt seine Geschichte in den Siebzigern an, der goldenen Ära der Sprachforschung bei Primaten, und fügt viele der damaligen Erfahrungen und Erkenntnisse in seinen Roman ein. Überzeugend flicht er sowohl Argumente für als auch gegen derlei Projekte in die Geschichte ein. Da aus der Ich-Perspektive erzählt wird, ist man stets nah am Geschehen und fühlt mit dem verzweifelten Teenager, dessen Verhältnis zum Vater sowieso schon stark angespannt ist. Sehr lesenswert! Sandra Dettwyler